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Stillstand der Baustelle

Auch auf unserer wunderschönen Insel bleiben wir von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie nicht verschont. Nachdem heute die Regierung beschlossen hat, Alles auf ein Minimum herunter zu fahren, beschloss das Bauunternehmen unsere Baustelle zu verlassen und die Arbeit mit sofortiger Wirkung einzustellen. Ihr könnt euch vorstellen, wie gross der Frust war. Aber – schlussendlich können wir es nicht ändern und müssen die Veränderungen oder den Ausgang dieser speziellen Lage abwarten.
Zum guten Glück haben wir ein derart grosses Grundstück von 7,5 Hektaren um uns zu bewegen und genügend Arbeit um uns zu verweilen. Da aufgrund der Reiserestriktionen alle unsere Besuche abgesagt wurden, ziehen wir Setzlinge im Plastiktreibhaus und freuen uns über jeden Millimeter Wachstum. Auch haben die ersten Blumen ihre Blütenpracht entfaltet und erfreuen unsere Augen. Es gibt so viele Dinge, die erlaubt sind: lesen, staunen, Zeit haben, Geduld üben, Vogelhäuschen (oder auch Brutkästen) schreinern, waschen, putzen, telefonieren, spazieren, Sträucher schneiden, Internet surfen, Gälisch lernen, Puzzeln, Fruchtbäume pflanzen, ein Kaminfeuer entfachen… …

Ein Teil der Küche
Arbeiten im Haus schreiten voran. Per 24.03.2020 wurden jedoch alle Arbeiten von Gesetzes wegen eingestellt.

Vertröstet

Der erst genannte Einzugstermin im unterzeichneten Vertrag wäre Mitte Januar 2020 gewesen. Danach wurden wir vertröstet auf den 2. März und NEIN, wir sind immer noch nicht eingezogen. Ein weiteres Mal mussten wir Verlängerung gewähren und die Schlüsselübergabe wurde auf Anfang Mai 2020 geschoben. Aufgrund des schleppenden Baubeginnes musste die Verlängerung gewährt werden. Es ist so, dass das Baugeschäft einen Antrag stellen muss und unser Architekt Rory Flyn von Dualchas mit dem unabhängigen Projektverantwortlichen dies genehmigen muss. Nach dem ersten Aufschub von 7 Wochen wurde ein weiterer von 4 Wochen beantragt, jedoch wurde dieser an der heutigen Bausitzung nicht gewährt und auf zwei Wochen zurückgestuft. Für uns bedeutet es, dass wir nach Ablauf dieser Frist Schadenersatz (£200/Woche) einfordern dürfen. – Bauen ist nicht einfach, bauen lassen ebenfalls nicht und die Warterei kostet viel Geduld!

Also halten wir uns an das Positive und freuen uns über den Abbau des Baugerüstes. Auch der Innenausbau schreitet voran und der Baukörper mit der klaren Sprache des Architekten Rory Flyn von Dualchas wird erkennbar. Innen ist dieselbe Form übernommen.

Mit Meersicht
Die Südwestfassade mit breiter Fensterfront.

Im Inneren sind die Gipsplatten grösstenteils angebracht, die versteckten Fugen für die indirekte Beleuchtung eingelassen und der Kantenschutz angebracht.

Das Wohnzimmer
Alle Steckdosen sind positioniert und über einen getrennten Stromkreis gesteuert.
Essbereich
Lichtdurchflutet und mit viel Weitsicht.
Küche
Rechts sind die Hochschränke, beim Fenster das Kochen, in der Mitte ein (Halb-) Insel mit Abwaschen geplant.

In den kommenden Wochen werden die Räume gegipst, grundiert, die Küche montiert, der Fussboden akklimatisiert, die Stromzufuhr vom Aussenprofisorium ins Haus verlegt und die Umgebung gestaltet. Wie auf jeder Baustelle ist die Endphase eine äusserst intensive Zeit.

Projekt Bienen

Ein weiteres Projekt für unser Wohlbefinden, die Umwelt und die Tiere, sind Bienenvölker zu beherbergen. Angesteckt von meiner Schwägerin wollte ich mich bereits in der Schweiz mit der Imkerei intensiver beschäftigen und eine Ausbildung machen. Diese kleinen Lebewesen sind derart interessant und um ehrlich zu sein, was wäre unsere Umwelt ohne die Befruchtung der Bienen? Irgendwo las ich einmal, dass der Mensch ohne die Arbeit der Bienen eine Überlebenschance von 3 Jahren hat.
Mitte 2019 erkundigte ich mich bei den lokalen Imkervereinen nach Ausbildungsprogrammen und nachdem endlich ein Anfängerkurs gefunden war, meldete ich uns umgehend an. Im November dann reisten wir an vier Samstagen nach Fort Williams, um eine Fülle von Informationen mit nach Skye zu nehmen. Unter der Woche das gehörte und gelesene verarbeiten, nachlesen und forschen. Schlussendlich wollen wir Bienen nicht ausschliesslich zum Honig produzieren beherbergen, viel wichtiger ist die Bestäubung der umliegenden Blumen, Gemüse und Bäumen. Das gesamte Konzept soll in ein paar Jahren ineinander greifen, sich ergänzen und ein natürliches Ganzheitliches entstehen. Der aller grösste Vorteil auf der Insel Skye und den Highlands ist, dass wir kein Varroa oder sonstigen, extremen Bienen-Krankheiten haben. Also wollen wir das auch so beibehalten und somit keine (Billig-)Bienen aus England oder anderen Regionen aus Europa importieren. Somit stehen wir auf der Warteliste für lokale, Krankheit freie Bestäuber aus Lochaber oder Skye.

Bereits viele Stunden verbrachten wir auf unserem grossen Grundstück um den optimalen Standort für die neuen Nachbarn zu finden. Was ist wichtiger für den optimalen Standort der Bienenkästen, Morgensonne oder Wind geschützt? Zum Glück haben wir eine gute Lehrerin gehabt, welche uns schon bald besuchen wird, um uns beim optimalen, tierfreundlichsten Standort behilflich zu sein. Schlussendlich wollen wir nur das aller Beste für die Bienen und meine Unsicherheit ist dabei nicht gerade behilflich.

Bienenkurs
Jeweils zwei Lehrerinnen “fütterten” uns mit vielen Informationen.

Der erste Bienenkasten mit den nötigen Starterzubehör ist bestellt und in Einzelteilen geliefert worden. Bereits habe ich die ersten Rähmchen zusammen gebaut und mit Naturhonigwaben bestückt.
Parallel begann ich eine Liste mit Reh- und Hasen resistenten Pflanzen zu erstellen, welche aber genügend Nektar für die fleissigen Lebewesen produzieren. Säte Blumenwiese an und suchte in verschiedenen Katalogen nach den optimalen Blumen. Da sich die Fertigstellung des Hauses um 7 Wochen verzögert und somit die Umgebung nicht wieder hergestellt ist, kann ich Pollenlieferanten nicht an den von mir vorgesehenen Abschnitten pflanzen.
Meine liebe Schwägerin versorgt mich regelmässig mit der Schweizerischen Bienenzeitung, die ich aufmerksam lese. Bei Telefongesprächen stellen wir jeweils diverse Unterschiede fest und diskutieren über die verschiedenen, Regionen bedingten Gepflogenheiten. Was für Bio-Honig in der Schweiz schon länger verboten ist, darf hier Schottland immer noch gemacht werden und der auch EU-Bio-Richtlinien ist Einiges tiefer.
Uns wurde empfohlen, die Varroa Vorbeugung trotzdem durchführen und dafür fanden wir eine Bio-Methode.

In der Schweiz verboten, hier noch im Handel
Chemische Varroa Behandlung mit verschiedenen Mitteln (nicht unser Weg).

Ein Dach über dem Kopf

Langsam aber stetig bekommt unser Haus alle Aussenwände, diverse Schicht montiert und aufgetragen. Holzständerbau, Holzplatte, Membrane, Lattenrost, Holzplatte, Membrane, aber der Schreiner ist nicht begeistert vom komplizierten Dach und den verschiedenen Winkeln. Ab und zu muss er bei seinem Vater nachfragen, der ebenfalls Bauschreiner ist. Die Fenster wurden geliefert, platziert und wir konnten uns die fulminante Aussicht noch besser vorstellen. Aufgrund der grossen Dachfläche und den lokalen Wetterverhältnissen muss ein leistungsfähiges Regenwasserrinne mit dem nötigen Gefälle gezimmert werden. Diese Holzkonstruktion wird anschliessend mit Zinkblech überzogen und in die in den Ecken eingelassenen Regenwasserrohre fliessen. Da schlussendlich alle Fallrohre hinter der Fassade versteckt sind, wir ohne die Metallverkleidung zu öffnen keine Wartungsarbeiten unternehmen können, überlegen Architekt, Schreiner und Zinkfachleute lieber ganz genau!
Die vielen Schichten mit Ständerbau dient für eine optimale Hinter-Lüftung und vermeidet Staunässe.
Inzwischen arbeiten die Schreiner im trockenen Innen und beginnen mit der Isolation.
Immer wieder stellen wir fest, dass das Bildungssystem in der Schweiz sehr gut sein muss. Die optimale Kombination von Schule, Theorie und Arbeitsleben mit ausgebildeten Lehrmeistern. Die Schottischen Lehrlinge erhalten kurze Theorie und dann geht es ab auf die Baustelle. In regelmässigen Abständen kommt ein Fachmann und bespricht die Fortschritte mit dem übergeordneten – in diesem Fall – Schreiner. Also keine Lehrmeisterausbildung oder wir haben bis anhin noch nichts davon mit bekommen. Auch haben wir noch nie von einer Meisterprüfung gelesen oder gehört.
Gemäss Auskunft vom Bauunternehmen hätte das Zink-Dach vor den Weihnachtsferien fertig sein sollen, aber dem war nicht so. Zwar wurde ein Teil bereits von der Schutzfolie befreit und das schwarze Dach wird sichtbar, aber es fehlt doch noch ein paar Segmente. Schlussendlich soll das ganze Haus in schwarzem Zinkblech eingekleidet sein und sich in die Landschaft einbetten. Bereits am Donnerstagmorgen des 19ten Dezember waren keine Zink-Fachleute mehr vor Ort und reisten zurück nach Glasgow ohne das Dach fertig zu stellen. Auch das Generalunternehmen packte am Freitag alles zusammen, verriegelte und verkettete die ganze Umgebung und fuhr nach dem Mittag in die Bauferien.
Der Einzugstermin von Mitte Januar wurde auf Anfang März geschoben und wir hoffen, dass dieses Datum eingehalten werden kann!

Hier siehst du die verschiedenen Winkel des Daches, welchem it Holzbalken in Form gebracht wird.
Schwierige Dachform
Die grosse Fensterfront gegen Südwesten ausgerichtet.
Die grosse Fensterfront gegen Südwesten ausgerichtet.
Aussicht aufs Meer
Aussicht aufs Meer
Die Regenwasserrinne mit Gefäll auf der ganzen Länge.
Die Regenwasserrinne mit Gefäll auf der ganzen Länge.
Nach dem Geripp kommt eine weitere Schicht mit Holzplatten und Dämmfolie.
Nach dem Geripp kommt eine weitere Schicht mit Holzplatten und Dämmfolie.
und noch eine Schicht.
Eine weitere Schicht wird gebaut und gedichtet.
Wir können uns kaum satt sehen. Die Aussenwände werden ebenfalls minuziös aufgebaut und gedämmt.
Wir können uns kaum satt sehen. Die Aussenwände werden ebenfalls minuziös aufgebaut und gedämmt.
Der Innenausbau beginnt it einer dicken Schicht Wolle.
Der Innenausbau beginnt mit einer dicken Schicht Wolle.
Elegant fügt sich das Haus in die umliegende Landschaft.
Elegant fügt sich das Haus in die umliegende Landschaft.
Die Membranen auf dem Hausdach sind sichtbar und die Metallbahnen aus Zinkblech reihen sich aneinander.
Eingebettet in die Landschaft

Keine Langeweile

Während am Bauplatz unser Haus entsteht, kümmern wir uns um unser zukünftiges Wohlergehen. Ein professionelles Plastiktreibhaus (Polytunnel) für unser Gemüse, Kräuter, Früchte und Schnittblumen wurde minuziös geplant. Nach aufwändigen Nachforschungen, mehreren tausend Gedanken und einigen Zeichnungen bestellten wir die Einzelteile.
Wie der optimale Platz bestimmt war, liessen wir von unserem Freund und dessen Bagger den gewählten Fleck ebnen, sowie zwei 50 cm tiefe Gräben ausheben .

Die Ankerplatten wurden nach Mass platziert und beschwert. Danach füllte Marcel die beiden Kanäle liebevoll und in Handarbeit mit Erde auf. Gemeinsam verlegten wir das Hasengitter auf dem Boden und steckten das Gerüst für das Treibhaus zusammen. Nach einigen Tausend Schrauben hinein drehen, haben wir das Zählen aufgegeben. Da wir alle verfügbaren Windverstrebungen bestellten, gab es einiges zu schrauben. Nachdem zwei Drittel der Bögen aufgestellt waren, streuten wir die selber produzierten Holzschnipsel auf dem Boden. Aus England wurden die unbehandelten Eisenbahnschwellen mit einem Lastwagen inklusive Kran geliefert und auf der Seite des Gerippes abgeladen. Zu zweit verteilten wir die übergrossen Balken auf dem Grund und schraubten diese zusammen, um umgehend die zweite Lage darauf zu befestigen. Das enorme Ausmass des Treibhauses wurde sichtbar. Unsere Arbeit setzten wir immer dann fort, wenn ich nicht im Schloss arbeitete.

Aufbau der Hochbeete

10 Beete à 2.6 x 1.3 Meter wurden mit den gelieferten Eichenbalken erstellt. So können wir in den Sektionen den unterschiedlichen Ph-Wert besser steuern und die Beete entsprechend mit einem Mix aus Erde, Sand, Kompost und Seegras füllen.

Ein Freund musste uns helfen, die grosse, schwere Plastikfolie (ein Stück von nahezu 30 Meter lang und gegen 18 Meter breit) gleichzeitig über die hohen Metallbögen zu ziehen. Es regnete in Strömen, doch wir behaupteten uns.

Das Plastiktreibhaus ist gedeckt.
Das Plastiktreibhaus mit der Folie gedeckt.

Nachdem wir die nötige Spannung erreichten, musste die Aluminiumbefestigung, welche den Plastik fixierte, wieder gelöst, ganz auf den Boden gedrückt und erneut verschraubt werden. – Geschafft und ein geschützter Platz zum “gärtnern” war erschaffen.
Die Arbeit, alle Beete mit Ästen, Grasabschnitten, einer Schicht Zeitung, Sand, Erde, Kompost und Seegras (als Dünger) zu füllen, steht uns noch bevor. Zudem müssen wir die Schiebetüren noch zimmern. – Eben, die Arbeit geht uns nicht aus und wird kennen keine Langeweile.

Das Haus nimmt Gestalt an

Nachdem am äusseren Rand den ersten Fundament Riegel eine Betonstein Mauer gemauert was, wurde alle Abwasserröhren platziert, eine blaue Plastikfolie und das Armierungseisen verlegt. Anschliessend der Flüssigbeton gegossen, verteilt und eine Weile getrocknet lassen.
Die Schreiner haben die Arbeit aufgenommen und erstellen die Wände. Begonnen wird mit einem trockenen Unterstand für alle Pläne mit Tausendstel Vermassung sowie den Baustellenradio. Fortgesetzt wird die Süd-Seite, wo meistens der Wind und der Regen daher kommt. Tag für Tag freuen wir uns über die lange ersehnten Fortschritte.

Betonsteinmauer
Am äusseren Rand des Fundamentriegels wurden Betonsteine aufgemauert.
Der Fliessbeton wird verteilt
Installationsröhren, Plastikmembrane, Armierungseisen und Flüssigbeton.
Die Aussicht auf das Loch Vatten.
Wände erheben sich
Die erste Ecke ist erstellt und das zukünftige Gästezimmer nimmt Form an.

Ein Stahl-Gerüst erhebt sich

An den lokalen Lebensstil müssen wir uns noch etwas annähern. Lange geschieht nichts und plötzlich – innerhalb von drei Tagen – erheben sich die Metallsäulen. Bei strahlendem Sonnenschein werden die Säulen auf die vorgeborten Verankerungen gesetzt und fest geschraubt. Dank der guten Vorarbeit des Ingenieurs fügt sich ein Balke reibungslos an den nächsten. Die vorfabrizierten Dachträger werden aufgesetzt und die tragenden Mittelbalken eingefügt. Fasziniert verfolgen wir die einzelnen Schritte und freuen uns sehr über den Fortschritt. Staunen über das gute Zusammenspiel des Kranführers und den Arbeitskollegen mit den grossen Gewindestangen, um die Einzelteile zu fixieren. Wir stehen auf der Erhöhung und sehen unser zukünftiges Zuhause entstehen. Die Bauform des Hauses ist von den gegenüberliegenden MacLeoad Table’s übernommen. Nun sehen auch die Arbeiter den Hintergrund dieser speziellen Dachform und finden sie passend.

Nach drei Tagen steht das Stahl-Skelett
Nach drei Tagen steht das Stahl-Skelet und wartet auf die nächste Etappe.

Das Fundament für ein neues Heim

Am 18. Mai fuhren ein Bagger auf und wühlte den Untergrund auf. Schnell wurde festgestellt, dass das Haus auf viel Geröll zu stehen kommt. Viel Erde und Steine wurde umgeschichtet bis eine erste Analyse erstellt werden konnte. Um Kosten zu sparen waren wir einverstanden, das Haus fünf Meter ins Landesinnere und 1,6 Meter tiefer als geplant zu setzten.
Unendlich viele Kubikmeter Erde, Stein und Felsen wurde verschoben, umgeschichtet und glücklicherweise verfügen wir über genügend Grund, um alles elegant zu verteilen. Andernfalls hätten wir zusätzliche Kosten bewilligen müssen. Nach der Verdichtung wurden Gräben – Stellen weise bis zu 2,5 Meter tief gegraben, bis stabiler Untergrund gefunden wurde. Das solide Fundament für die Stahlträger wurde betoniert und getrocknet.

Baustart

Nach einer sehr, sehr langen und zermürbender Wartezeit dürfen wir heute endlich kleine Fortschritte sehen. Gestern (14. Mai 2019) wurde ein kleiner Bagger geliefert, der heute die Bodenbeschaffenheit untersuchte. Diverse Löcher wurden ausgehoben um den soliden Felsen zu finden. Stellenweise musste der Baggerführer bis 3 Meter in die Tiefe graben. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit sind wir gezwungen, das Haus nicht nur fünf Meter ins Landesinnere zu versetzten, sondern auch tiefer setzten. Dies, um die effektiven Endbodenhöhe gegen 1,6 m zu optimieren und gleichzeitig aufwändige, zusätzliche Fundamentkosten im Griff zu haben. Wir können bestens damit leben und dürfen zukünftig regelmässiger über Fortschritte berichten.

Ein neuer Job

In der lokalen Wochenzeitung der “West Highland Free Press” sah ich ein Inserat und dachte, das wäre spannend. Mit unterschiedlichen Leute zusammen zu sein, meine Sprachkenntnisse regelmässig zu brauchen, die lokale Geschichte besser kennen zu lernen, ein Gastgeberin und Dienstleisterin zu sein. Ich legte die Zeitung bei Seite, aber es liess mir keine Ruhe und eine Woche später suchte ich das Inserat heraus. Beim genauen Durchlesen stellte ich fest, dass die Eingabefrist am 15. Februar abläuft. Also umgehend alles zusammen stellen. Meine letzte Bewerbung liegt sicher mehr als 35 Jahre zurück und ich musste mir Hilfe holen um dem Wandel der Zeit gerecht zu werden. Ein anderes Land fordert sicher auch unterschiedliche Kriterien zur Schweiz. Wie immer wusste Anne jemanden, der mir digital unter die Arme greifen konnte und beim Curriculum Vitae mit Begleitbrief behilflich sein konnte. Die Zeit drängte und einen Tage später reichte ich meine Unterlagen ein.
Im Vorfeld machte ich mir viele Gedanken, las bereits einiges über die Geschichte des Dunvegan Castle, den Clan MacLeod, die Feenflagge und die Insel St.Kilda. Während ich an der Zeremonie des “Taste Local Award” in Sligachan war, erhielt ich einen Anruf des Gutsverwalters und wurde für ein Vorstellungsgespräch eingeladen. Wow, einen Schritt einem Teilzeit-Job näher und ich war positiv angetan. Bereits zum Zeitpunkt der Bewerbung kümmerte ich mich um die Nationale Versicherungsnummer, denn wenn ich eine Zusage erhalte, muss ich eine solche Nummer haben. Diese Nummer ist wie die Personal-Identifikation oder AHV-Nummer in der Schweiz. Nur dass diese in Grossbritannien nur mein einem Stellennachweis und äusserst restriktive heraus gegeben wird.
Mit einem positiven Bescheid nach dem Vorstellungsgespräch hatte ich am selben Tag einen zweiten Termin im Job-Center (Portree), der das Eignungsgespräch für diese Nummer durchführt. Dort durfte ich meine mündliche Stellenzusage für einen Teilzeit-Job übermitteln, meine umfangreichen Dokumente abgeben und somit wurde das Eignungsformular ausgefüllt. Von Glasgow werde ich in wenigen Wochen einen Bescheid erhalten, aber mit einem Job sei dies keine Frage mehr, meinte die nette Dame.
Bereits in der letzten Märzwoche werden die ersten Schulungen sein. Mein erster Arbeitstag wird der Samstag, 6. April als Fachberaterin im exklusiven und neu renovierten St. Kilda Shop. Ob und wann ich weitere Einsätze als Castle-Guide haben werde, ist noch nicht bestätigt, aber das wäre eine tolle Ergänzung. Ihr werdet wieder lesen.

Der Baustart zögert sich hinaus

Immer wieder werden wir nach dem Baustart gefragt und wir wissen immer noch nicht, wann das Baugeschäft los legt. Seit Oktober 2018 fragen wir unseren Architekten Rory, wann wir denn den Spatenstich haben. Er verzögert das Ganze und macht keine klare Aussage. Wir erhalten Anweisungen, was noch zu tun ist, Informationen zum Durchlesen und studieren. Der Boden ist ausgesucht, die Küche bestellt und bezahlt, alle Details über Stromdosen, EDV-Anschlüsse sind geklärt. Strom und Wasser sind korrekt angeschlossen und am Bauplatz. Die Strasse wurde vom Gras frei gekratzt, der Untergrund ist solide und mit Lastwagen befahrbar.

Anfangs Februar hat es mir “den Nuggi rausgehauen” und ich habe dem Architekturbüro mit einem Rechtsbeistand gedroht. War ich die ganze Zeit zu geduldig, vertraute blind und glaubte ans Gute? Auf jeden Fall bekamen wir daraufhin einen möglichen Baubeginn genannt: der 1. April 2019 (und hoffen, dass dies kein April-Scherz ist).
Ein potenzielles Bauunternehmen, welches für ein Angebot angefragt wurde, besichtigte unseren Bauplatz und ich hatte ein gutes Gespräch. Dieses Geschäft hatte die Kapazität gleich zu beginnen. Also warten wir die Angebotsrunde ab und hoffen schon bald den Vertrag unterzeichnen zu können. Schliesslich ist jedes Detail, auch das aller kleinste geklärt und gezeichnet. Das bedeutet, wenn der Baustart ist, dann kann reibungslos gearbeitet werden und einem Einzug in Dezember stünde nichts im Weg.
Wir stehen unter ziemlichen Zeitdruck, denn wir müssen den Container mit unserem Hausrat spätestens im Dezember über die Grenze gebracht haben, andernfalls müssen wir für den ganzen Inhalt die Schottische Mehrwertsteuer bezahlen. Auch wollen wir endlich mal wieder unsere Musikanlage, die Schallplattensammlung, Bücher, Kleider um uns haben und uns einnisten.
Folge dessen hoffe ich auf einen positiven Ausgang und einen baldigen Baustart.

“Claigan” Coral Beach, Dunvegan

Während wir auf den Baubeginn warten, vertreiben wir uns die Zeit mit schönen Ausflügen und diesen möchte ich euch nicht vorenthalten.
Der Tag versprach gut zu werden, angenehme Temperaturen, Sonne und blauer Himmel. Wir entschlossen uns die nahe gelegene Coral Beach – auch bekannt als Claigan – zu besuchen.

Nachdem wir das Auto auf dem Parkplatz abgestellt hatten, wanderten wir durch eine Kuhweide über einen Hügel zu dieser Atem beraubenden Coral Beach. Es waren nicht sehr viele Leute unterwegs und somit hatten wir den Strand fast für uns alleine. Interessiert beaugapfelten wir die Robben, wie sie sich in der Sonne ahlten und den Prachttauchern zusahen. Die Algen liessen sich umschmeicheln und wiegen vom Salzwasser des Dunvegan-Lochs. Das Wasser kräuselte sich, vereinte sich verspielt mit dem Muschelstrand, die Luft war erfrischend und rein.
Das Rauschen des Meers war absolut entspannend und meditativ. Einfach paradiesisch und wir möchten dies mit euch teilen, in tiefer Dankbarkeit.

An overwhelming beach
Immer einen Ausflug wert!